Kölmel: „Auch dieser Rettungsversuch Griechenlands ist zum Scheitern verurteilt“

Brüssel, 13.07.2015. Der Europaabgeordnete Bernd Kölmel hat den Kompromiss der Staats- und Regierungschefs der Eurozone in der griechischen Schuldendebatte scharf kritisiert. „Auch dieser angeblich allerletzte Rettungsversuch ist zum Scheitern verurteilt, weil er das strukturelle Problem nicht behebt: Der Euro ist und bleibt als Währung zu stark für die griechische Wirtschaft. Die wilde Entschlossenheit der EU-Akteure dagegen, diese Tatsache zu ignorieren, kommt vor allem die deutschen Steuerzahler teuer zu stehen“, kritisierte Kölmel.

Für die Rückzahlung der Schulden, sowie der Zinsen, so Kölmel, bräuchten die Griechen 54 Milliarden Euro, für die Rekapitalisierung der Banken 25 Milliarden sowie elf Milliarden für den Ausgleich des griechischen Staatsdefizits. „90 Milliarden Euro werden im Falle der Zustimmung durch die nationalen Parlamente in Europa in einen bankrotten Staat gepumpt, der nicht mehr zu retten ist und der dringend aus der Eurozone ausscheiden muss“, sagte Kölmel.

„Für Geldbeträge scheint die Bundesregierung inzwischen jedes Gefühl verloren zu haben. Die 24,3 Milliarden Euro, die nun voraussichtlich aus Deutschland zusätzlich zu den bereits gezahlten Summen nach Griechenland fließen, entsprechen zum Beispiel 2 Millionen Kleinwagen – also einem Auto für jeden 20. Haushalt in Deutschland.” Zu glauben, nur weil die deutsche Volkswirtschaft im europäischen Vergleich an der Spitze steht, hieße das automatisch, dass man dem deutschen Steuerzahler unbegrenzt in die Tasche greifen könnte, sei ein fataler Trugschluss. „Wenn Frau Merkel dies jedoch nicht begreift, wird sie spätestens bei der Bundestagswahl 2017 die Quittung bekommen.“

Die Kommentare wurden geschlossen